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Tarif 12 €

Gaspard Thomas

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24 November 2019 11 h 00

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate Nr. 18 in es-Dur opus 31 Nr. 3

Frédéric Chopin (1810-1849)
Polonaise-Fantaisie in as-Dur opus 61
Nocturne in h-Dur opus 62 Nr. 1
Sonate Nr. 3 in h-Moll opus 58

Biographische Angaben!

Gaspard Thomas wurde 2016 ins Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris aufgenommen und studiert dort derzeit in der Klavierklasse von Claire Désert und Romano Pallottini. Er besucht äußerst regelmäßig den Unterricht des Konzertpianisten Bernard d’Ascoli und wird ebenfalls beraten von Emmanuel Ferrer, Anne Queffelec, Jean-François Heisser, Christian Ivaldi, Joaquin Achucarro…

Im Jahr 2017 wurde Gaspard punktgleich mit einem Ersten Preis in der Kategorie Chopin des Concours de Brest ausgezeichnet. 2019 wurde er nacheinander mit dem Zweiten Preis (sowie sieben Sonderpreisen) beim Wettbewerb Piano Campus in Cergy-Pontoise sowie punktgleich mit dem Ersten Preis beim Wettbewerb France-Amériques in Paris ausgezeichnet. Im Jahr 2017 hatte er das große Glück, in einem Instrumentalkonzert in dem vor kurzem eingeweihten Pariser Showroom von Steinway & Sons auf Einladung von Olivier Bouley im Rahmen der Off-Veranstaltung der « Pianissimes » aufzutreten. Gaspard wurde seit 2017 somit jeden Sommer mehrmals eingeladen, auf Festivals zu spielen, wie Classique au Port (La Rochelle) oder dem Festival de Saint-Céré (Instrumentalkonzert, Concerto, Kammermusik, Konzerte Gesang-Klavier…).

Gaspard ist ebenfalls als äußerst beliebter Kammer- und Begleitmusiker tätig und spielt seit 2013 jedes Jahr im Rahmen des Off-Festivals « Les Vacances de Monsieur Haydn » in La Roche-Posay (künstlerische Leitung: Jérôme Pernoo). Er trat im Jahr 2018 und 2019 ebenfalls mehrmals in der Amerikanischen Kathedrale in Paris auf.

Anmerkungen zu den Werken!

Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 18 in es-Dur opus31 Nr. 3
Im Mai 1802 erhielt Beethoven einen Auftrag des schweizerischen Verlegers Nägeli über drei Klaviersonaten. Beethoven stellte sich diese drei Sonaten als ein Ganzes vor, wobei « sie drei Lösungen für eine einzige Problemstellung, eine identische Interpretation der traditionellen Sonatenform darstellten ». Die Dritte Sonate opus 30 Nr. 3 ohne langsamen Satz beginnt mit einer Tonalitätsfrage, welche erst im achten Takt gelöst wird, auf der Grundlage eines Motivs aus drei Noten, welches lediglich eine Vorschau auf das Thema gibt, das erst im achtzehnten Takt erkennbar werden soll. Der Satz ist frohlockend, trotz des Grollens und der Entfesselung der Weiterführung. Beethoven prägt den schwung- und humorvollen Charakter des Scherzo durch die Verbindung gegensätzlicher Termini. Das Menuett steht in jeder Hinsicht in Kontrast zum Scherzo. Es bevorzugt den Gesang und das Trio führt einen ruhigeren Augenblick herbei, welcher von der Frage zur Behauptung gelangt. « Dieser Satz ist eine andere Art, Verwirrung zu stiften, da die Form des Menuetts in den Dienst der Innerlichkeit und nicht der weltlichen Äußerlichkeit gestellt wird, worauf der Begriff grazioso hinweist». Das Finale ist « eine rasend schnelle Tarantella, voller Leben, Rhythmus und Farbe ». In einigen Ländern, darunter Frankreich, wird dieses Presto con fuoco Die Jagd genannt.

 

Frédéric Chopin
Die Polonaise-Fantaisie in as-Dur opus 61, die beiden Nocturnes op.62 und die Dritte Sonate in h-Moll op.58 stammen aus Chopins letzten Lebensjahren.

Polonaise-fantaisie in as-Dur opus 61
Chopin hing zutiefst « an seinem lieben Polen », wobei die Polonaise, welche ursprünglich ein langsamer und aristokratisch würdevoller höfischer Prozessionstanz war, einen nationalen und patriotischen bzw. gar hymnischen Charakter erhalten sollte.
Die Polonaise-Fantaisie in as-Dur opus 61 ist insofern einzigartig, als sie alle Polonaisen enthält und « eine nach der anderen preist, indem sie sie vor der Melancholie der Erinnerung, vor jedem der widersprüchlichen Gefühle verbirgt, die sie beseelten ». Sie ist einzigartig, denn es handelt sich um die freieste Fantasie, die Chopin je geschrieben hat. Für Franz Liszt strotzt dieses Werk vor elegischer Traurigkeit.

Nocturne in h-Dur opus 62 Nr. 1
Die beiden Nocturnes opus 62 wurden 1846 komponiert und veröffentlicht. Die erste in h-Dur mit der Angabe Andante und ihrer sinnlich verträumten Atmosphäre wird durch zwei arpeggierte Akkorde eingeleitet. Der mittlere Teil, Sostenuto, ist ein Augenblick reiner Poesie, in dem die Melodielinien in aufeinanderfolgenden Biegungen in ständiger Modulation in Erregung geraten.

Sonate Nr. 3 in h-Moll opus 58
Die Idee einer neuen Sonate, fünf Jahre nach der Trauermarsch-Sonate, kam im Sommer 1843 in Nohant auf und sollte im Laufe des Sommers 1844 umgesetzt werden. Er schrieb seinem Verleger Maurice Schlésinger: « Lieber Freund, meine Sonate sowie die Varianten (zweifelsfrei das Wiegenlied op.57 mit seinen Variationen) stehen Ihnen zur Verfügung. Ich möchte für die beiden Werke 1200 Franken. » Chopin wendet erneut das klassische Schema in vier Sätzen an, aber der Komponist überschreitet dessen Grenzen über den formellen Klassizismus hinaus mit Hilfe der Farbe und des Gefühls. Während die Krankheit unaufhaltsam voranschreitet, die Trennung von George Sand sich ankündigt, steht der Ton im Gegensatz zu jenem der Sonate in b-Moll. Die Sonate in h-Moll ist eine strahlende Seite voller Leben und Energie.