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Maki Okada et Tedi Papavrami

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23 November 2019 20 h 00

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate für Violine und Klavier Nr. 8 in g-Dur opus 30 Nr. 3

Francis Poulenc (1899-1963)
Sonate für Violine und Klavier

Claude Debussy (1862-1918)
Minstrels (Übertragung für Violine und Klavier von Debussy selbst)

Pause

Sergej Prokofjew (1891-1953)
Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier in d-Dur opus 94bis

Pablo de Sarasate (1844-1908)
Fantasie zu Themen aus Carmen

Biographische Angaben!

Tedi Papavrami
Tedi Papavrami, der schon in sehr jungen Jahren von Albanien nach Frankreich gekommen war, entdeckte ein Land und eine Kultur, welche ihm vollkommen fremd waren. Seine natürliche Neugierde und sein Drang, die französische Sprache zu zähmen, um dieses Land zu seinem eigenen machen zu können, aber anfangs auch viel Einsamkeit, bewegten ihn dazu, Bücher stets auf Französisch zu verschlingen,: Stendhal, Proust, Flaubert, Dostojewski, Kafka, …

Eine Grenzen überschreitende Neugierde in Verbindung mit intellektuellen und künstlerischen Ansprüchen, welche ihm erlauben, die Distanz zwischen seiner Herkunft und anderen Horizonten zu überwinden, heben diesen in der Welt der Musik seltenen Interpreten hervor. Tedi trat dank mehrerer Preise ab den 1990er Jahren eine Karriere als Solist und Kammermusiker an. Er arbeitete als Solist mit Dirigenten zusammen wie K. Sanderling, A. Pappano, A. Jordan, E. Krivine, M. Honeck, F.X. Roth, Th. Fischer, G. Varga, M. Aeschenbacher…Seit 2011 verfolgt er Arbeiten zu Beethovens Sonaten und Trios mit Klavier in Begleitung des Cellisten Xavier Phillips und des Pianisten François-Frédéric Guy, mit dem er äußerst regelmäßig auftritt. Nachdem er sich in Genf (Schweiz) niedergelassen hat, bekleidet Tedi seit September 2008 eine Stelle als Geigendozent an der H.E.M.

 

Maki Okada
Nachdem Maki Okada ihr Klavierstudium an der Toho Gakuen School of Music in Tokio abgeschlossen hatte, setzte sie ihr Studium in Frankreich fort. Im Jahr 2008 wurde ihr hier das Abschlusszeugnis DEMS am CNR in Paris einstimmig erteilt. Unter der Leitung der Pianistin Elena Rozanowa lernte sie dann weiter. Nach ihrer Rückkehr nach Japan war sie als Konzertmusikerin für Instrumentalkonzerte mit Orchester oder in Kammermusikformation tätig. Im Jahr 2011 wurde sie vom Nationalen Symphonieorchester Kiew bei Rachmaninows Drittem Concerto begleitet. Im Jahr 2013 interpretierte sie in der Hakuju Hall sämtliche Préludes von Debussy und trat im gleichen Jahr im Rahmen der Kammermusik mit den Flötisten Shigenori Kuo und Philippe Bernold auf. Im Januar 2017 interpretierte sie in Tokio und Kyoto ein Programm zu Bach und Rachmaninow als Instrumentalkonzert für Klavier allein. Da die Beziehungen, welche sie im Laufe der Zeit zu Frankreich und Europa geknüpft hatte, ihre musikalische Entwicklung prägten, möchte sie derzeit das Repertoire für Violine und Klavier in Begleitung des Violonisten Tedi Papavrami bevorzugt darbieten.

Anmerkungen zu den Werken!

Ludwig van Beethoven
Sonate für Violine und Klavier Nr. 8 in g-Dur opus 30 Nr. 3
Beethovens drei Sonaten für Violine und Klavier opus 30 wurden 1802 komponiert und sind Zar Alexander I. von Russland gewidmet, der dem Komponisten erst im Jahr 1814 dankte. 1802 war ein Schlüsseljahr in Beethovens Leben. Er wusste jetzt, dass seine Taubheit nicht geheilt werden konnte. Seine geplante Hochzeit mit der Gräfin Giulietta Guicciardi scheiterte. Er dachte über den Tod nach. Im Laufe des Sommers ließ er sich außerhalb Wiens, in der Einsamkeit des Dorfes Heiligenstadt nieder, « in der Hoffnung, dort eine Verbesserung seines Gesundheitszustandes zu erleben». Nach einer schweren Darmkrankheit entging er dem Tode wie durch ein Wunder und beschloss, der Nachwelt ein Portrait in Form « einer Lobrede auf den großen Mann » zu hinterlassen.
Jeder Satz der Sonate in g-Dur ist « eine Kombination des Spiels der beiden Instrumente zusammen ».

Francis Poulenc
Sonate für Violine und Klavier
Die Sonate für Violine und Klavier wurde von Ginette Neveu am 21. Juni 1943 uraufgeführt. Sie ist Federico Garcia Lorca gewidmet. Poulenc schrieb im Dezember 1942: «Das Monstrum ist ausgetüftelt. Ich beginne bald mit der Durchführung. Nicht schlecht, glaube ich, und auf jeden Fall ganz anders als die ewige Violinenmelodielinie der französischen Sonaten des 19. Jahrhunderts. Wie schön sind doch jene von Brahms! Ich kannte sie schlecht. Ein ausgewogenes klangliches Gleichgewicht zwischen den beiden so entgegengesetzten Instrumenten Klavier und Violine ist nur erreichbar, wenn sie gleichwertig, gleichberechtigt behandelt werden. Die Prima donna-Violine auf einem Klavier-Arpeggio. Ein wenig atemlos in seiner Sonate, gelang es Debussy dennoch, sie durch instrumentalen Takt zu einem Meisterwerk zu machen ».

Claude Debussy
Minstrels (Übertragung für Violine und Klavier von Debussy selbst)
Als Debussy im April 1910 sein erstes Préludes-Buch veröffentlichte, ist er ein sowohl bekannter als auch umstrittener Komponist. Sie wurden ziemlich schnell geschrieben (in weniger als drei Monaten), manche sogar an einem einzigen Tag. Seltsamerweise kann festgestellt werden, dass Debussy keinen Titel am Anfang der einzelnen Stücke angibt. Er begnügt sich damit, am Ende der einzelnen Stücke mit Hilfe von Auslassungszeichen auf sie hinzuweisen. Vielleicht wollte er vermeiden, dass die Pianisten zu sehr an ihnen festhalten, da einige weit über die Wortangabe hinausgehen.
Debussy gibt für Minstrels maßvoll, nervös und mit Humor an. Diese letzte Prélude des Premier Livre konfrontiert uns mit dem Bild der Puppe Golliwogg, die den Cake-walk am Ende der Children’s Corner tanzt.

Sergej Prokofjew
Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier in d-Dur opus 94bis
Und nach seiner Rückkehr nach Moskau stellte er im Frühjahr 1943 in Perm die Sonate für Flöte und Klavier in d-Dur opus 94 fertig, eines seiner fröhlichsten und strahlendsten Werke in seinem formvollendeten Klassizismus. Dawid Oistrach bat den Komponisten um eine Übertragung für Violine. Diese Zweite Sonate für Violine und Klavier in d-Dur (opus 94 bis) wurde beliebter als ihre längere, anspruchsvollere, schwierigere, aber sicherlich tiefergehende Schwester, wobei sie die Originalfassung für Flöte in dieser Form sogar lange Zeit ausstach.

Pablo de Sarasate
Fantasie zu Themen aus Carmen
Im Jahr 1878 komponierte Sarasate Zigeunerweisen und 5 Jahre später die Carmen-Fantasie für Violine und Orchester, welche Themen aus Bizets Oper Carmen wiederaufgriff. George Bernard Shaw sagte einmal, es gäbe wenige Komponisten für Violinenmusik, obwohl es viele Komponisten für Musikstücke für die Violine gibt. Er sagte im Hinblick auf den als Musiker und auch als Komponisten begabten Sarasate, er « lasse die Kritiker Kilometer weit hinter ihm außer Atem geraten ».