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Philippe Entremont

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18 November 2018 20 h 00

Ein legendärer Pianist im Museum Würth !

Programm

Jean-Sébastien Bach (1685-1750)
Partita n°1 en si bémol majeur BWV 825
Prélude
Allemande
Courante
Sarabande
Menuet I et II
Gigue

 Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate n°23 en fa mineur opus 57 Appassionata
Allegro assai
Andante con moto
Allegro ma non troppo – Presto

Pause

Franz Schubert (1797-1828)

Sonate n° 21 en si bémol majeur D960
Molto moderato
Andante sostenuto
Scherzo : Allegro vivace con delicatezzo
Allegro ma non troppo

Philippe Entremonts Aufnahmen trugen bei zahlreichen Musikliebhabern zur Bereicherung ihrer Musikkenntnisse bei. Mehr als 6000 Konzerte, eine umfangreiche Zahl an Plattenaufnahmen. Dieser legendäre Pianist, der Strawinski oder Leonard Bernstein kannte und ihre Werke unter ihrer Leitung aufnahm, liefert uns seine Sicht auf Bach, Beethoven und Schubert. Ein großer Augenblick musikalischer Wahrheit !

 

Biographie von Philippe Entremont

Der 1934 in Reims geborene Philippe Entremont ist einer der berühmtesten französischen Pianisten und Dirigenten. Er legte mit 18 Jahren einen fulminanten Start in der New Yorker Carnegie Hall mit den Konzerten von Jolivet und Liszt hin, spielte unter der Leitung von Eugene Ormandy, Leonard Bernstein, Pierre Boulez, Seiji Ozawa, Leopold Stokowski, Igor Strawinski … und nahm mit ihnen Platten auf. Und er gab mehr als 6 000 Konzerte weltweit, darunter ungefähr einhundert mit dem Philadelphia Orchestra.

Philippe Entremont ist ebenfalls als Dirigent tätig. Er leitete die größten amerikanischen, europäischen und asiatischen Sinfonieorchester dank seines unbestrittenen Talents und arbeitete mit den größten internationalen Solisten, Instrumentalisten und Sängern zusammen. Er war als musikalischer Leiter des New Orleans Philharmonic Orchestra und anschließend des Denver Symphony Orchestra sowie des Amsterdamer Netherlands Chamber Orchestra bis 2002 tätig. Er wurde zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit des Wiener Kammerorchesters.

Seit 2004 ist er der erste „eingeladene Dirigent“ der Münchner Symphoniker, als deren Ehrendirigent er nun auftritt. Im Jahr 2015 bat ihn die École Normale Supérieure de Musique de Paris – Alfred Cortot, das Kammerorchester der Schule zu gründen, mit dem er sein erstes Konzert im Mai 2015 gab. Die Erfahrung wurde im Jahr 2016, aber ebenfalls im Jahr 2017 fortgesetzt.

In den Jahren 2014 und 2015 war Philippe Entremont Jurymitglied für den ARD-Musikwettbewerb (Klavier) in München, den Alfred Cortot-Wettbewerb in Paris und den Warschauer Chopin-Wettbewerb. Für 2018 wurde er zum Präsidenten der Jury des Enescu-Wettbewerbes ernannt.

Philippe Entremont ist einer der am häufigsten aufgezeichneten Künstler aller Zeiten. Zu seinem 80. Geburtstag legte Sony Music einen Schuber mit 19CDs wieder auf, welche alle Konzerte beinhalten, die er unter der Leitung berühmter Dirigenten aufgenommen hat.

Im Jahr 2014 veröffentlichte er bei Éditions de Fallois seine Memoiren Piano ma non troppo. Als Commandeur des französischen Ordre de la Légion d’Honneur, Commandeur des Ordre des Arts et Lettres und Commandeur des französischen Verdienstordens Ordre du Mérite ist Philippe Entremont ebenfalls Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Kunst und Wissenschaft.

Einige Anmerkungen zu den Werken !

Die im Jahr 1726 komponierte Partita Nr. 1 b-Dur BWV 825 ist dem Sohn von Fürst Leopold von Anhalt-Cöthen gewidmet. Bach lässt den vier weiter oben aufgezählten Tänzen ein kurzes und friedliches Präludium sowie zwei kurze Menuette zwischen der Sarabande und der Gigue vorangehen. Nach einer Allemande mit zahlreichen Figuren, die sich schneller als üblich gestaltet, und einer ziemlich flotten Courante ist die Sarabande mit ihrem ergreifenden Cantabile der ausdrucksvollste Augenblick. Eine virtuose Gigue schließt diese Partition mit einem Feuerwerk ab.

Die 1804-1805 komponierte Sonate Appassionata, welche bis zur Sonate Hammerklavier opus 106 das Lieblingsstück ihres Schöpfers bleiben sollte, bringt anhand neuer musikalischer Lösungen die dem Menschen eigenen Dimensionen in dem ihm gewünschten Werden zum Ausdruck und stellt sie sogar dar: Raum, Zeit, Konflikt, Fähigkeit, über seine Lage nachzudenken, usw. Als er Schindler, der versuchte, diese Sonate zu verstehen, den Ratschlag erteilte, Shakespeares Der Sturm zu lesen, gab Beethoven die Rolle der Musik zu verstehen, welche – über die zauberhafte Illusion hinaus – als dem Menschen eigene Sprache dienen soll, der sich selbst hinterfragen muss und für das gemeinsame Erleben, das Zuhören verfügbar sein muss, was durch die Liebe in Der Sturm zum Ausdruck gelangt.

Schubert komponierte seine letzten drei Sonaten (D958 c-Moll, D 959 a-Dur und D 960 b-Dur) im September 1828, d.h. zwei Monate vor seinem Tod. Sie sind jedoch keinesfalls Vorzeichen eines baldigen Todes. Eine Art Verschwommenheit, vermischt mit Pathos ist prägnant in den ersten beiden Sätzen der Sonate b-Dur, während Humor und Lebensfreude sich durch die letzten beiden ziehen. Schubert ging mit diesem fortwährenden Meisterwerk in die Unsterblichkeit ein!